Angelika Shankari Holz - Yoga - Gesundheit & Entspannung
  Angelika Shankari Holz - Yoga - Gesundheit & Entspannung  

Buddhistische Psychotherapie - was ist das?

Westliche Medizin und Therapie beschränken sich oft noch darauf, alles, was krank ist oder stört, zu beseitigen. Die “buddhistische Psychotherapie” will darüber hinausgehen und grundsätzlich menschliches Wohl, Wachstum und heilsame Geisteszustände fördern.

Der Schwerpunkt der herkömmlichen Medizin und Therapie liegt oftmals darin, Symptome zu
lindern oder zu beseitigen. Krankheit ist hier etwas, was “nicht normal ist”, was stört und weg muss. Die BPT will darüber hinaus auch positive Zustände und Ressourcen wie Glück, Mitgefühl, Liebe, Freude und so weiter stärken. Sie will generell das menschliche Wachstum fördern und dabei helfen, sich von “unheilsamen Geisteszuständen” zu befreien und “heilsame Geisteszustände” zu fördern. Die BPT geht nicht, wie die westliche Medizin und Therapie, davon aus, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung (aktuell) “(er)krank(t) ist” und Hilfe braucht. Für sie erfährt jeder Mensch immer wieder Leiden. Vieles davon sei unvermeidbar. Doch es gebe auch einen großen Anteil an vermeidbarem Leid, daran will sie ansetzen.

 

Unterschied zwischen Buddhistischer und herkömmlicher Therapie.
In der Buddhistischen Psychotherapie (BPT) werden weder Fälle noch Störungen, sondern Menschen behandelt. Behandler und Hilfesuchende sind gleichwertige Wesen, die beide auf ihrem Weg sind. Vorhandene Probleme werden als ein natürlicher, also universeller menschlicher Vorgang erachtet und nicht als individueller Fehler. Das zeigt uns ja die ‚Erste Edle Wahrheit', die besagt, dass wir ausnahmslos alle immer wieder mit Problemen und Leiden konfrontiert werden. Es ist eine im guten Sinne bodenständige und auch spirituelle Therapie. Die spirituelle Seite fehlt heute in den Behandlungsmodellen fast vollkommen.

Wie BPT funktioniert.
Der erste Schritt besteht darin, dass die Hilfesuchenden umfassend darüber informiert werden, wie der aktuelle Zustand verstanden werden kann und welche logischen nächsten Schritte folgen müssen. Erkennen ist ein  kraftvoller und schmerzhafter Akt. Oft können wir wohl zweifeln am menschlichen Verstand, aber dennoch kann uns ein "Aha-Effekt zu einem Quantensprung" verhelfen. Der zweite Schritt ist aber gleichwertig wichtig:
geduldiges, regelmäßiges, wiederholtes Üben. Viele meinen, die BPT würde mittels buddhistischer Wunderkraft etwas bewirken, was sie selbst jahrelang nicht erreichen konnten. Die (Ent-)Täuschung lautet: keine Magie, sondern tägliches Einüben von heilsamen Techniken. Alles, was wir wiederholen, wird sich festigen. Das Unheilsame wie das Heilsame. Und hier finden wieder einmal die buddhistischen mit den westlichen Wissenschaftslehren zusammen: Wir können uns fundamental wandeln. Aber nur mit dem eigenständigen Erfahren und Üben.

Es gibt sehr viele Buddhisten, die therapeutisch arbeiten. Aber nicht jeder benennt es so. Viele lassen ihr buddhistisches Wissen in ihre Arbeit einfließen, in Form von Achtsamkeitsübungen, Entspannungstechniken, Lehrer-Schüler-Gesprächen.

Buddha kann als einer der ersten Therapeuten bezeichnet werden. Er wollte keine Götter finden, sondern unser menschliches Leiden lindern und lösen.

Welche Rolle spielen buddhistische Methoden wie Meditations- und Achtsamkeitspraxis?
Ein sehr bedeutsamer buddhistischer Pfad zur Befreiung verläuft dreistufig: Erkennen, Verinnerlichen, Verwirklichen. Wir müssen nicht nur die Ist-Situation erkennen, sondern auch heilsame Techniken wie die Meditations- und Achtsamkeitspraxis. Diese müssen wir zur Verinnerlichung regelmäßig üben, um sie dann zu verwirklichen. Zuerst stehen diese zentralsten Übungen der Meditations- und Achtsamkeitspraxis neben unserem Alltag. Dies läuft eine Weile parallel, aber irgendwann müssen wir uns entscheiden: Entweder es bleibt so oder wir gehen in
der Entwicklung weiter und lassen unseren Alltag mit unserer Meditations- und Achtsamkeitspraxis verschmelzen. Meditation ist  keine Dauerentspannung, sondern im Gegenteil, achtsame Klarheit und Gewahrsein, was ist. Das Ziel ist nicht die Perfektion der Übungen, sondern die Integration in unser Leben.

Dann wird alles, was wir tun, achtsam sein und alles wird Meditation.

 

 

Bewusster leben -              Wer mit Yoga beginnt, lernt nicht nur Asanas und Meditationstechniken, sondern beschäftigt sich meist auch mit der Philosophie dahinter. Und krempelt daraufhin oft das eigene Leben um: weniger konsumieren, mehr aufs Herz hören, achtsamer sich selbst und anderen gegenüber sein, gesünder essen, auf Alkohol und Rauchen verzichten - um nur einige Positivbeispiele zu nennen.