Angelika Shankari Holz - Yoga - Gesundheit & Entspannung
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Die vier edlen Wahrheiten

Buddhas grundlegende Erkenntnis wird meist in vier Sätzen zusammengefasst und beschreibt die „vier edlen Wahrheiten“ menschlichen Lebens:

 

∙   Es gibt Leid im Leben

∙   Leid entsteht durch Begierde, Anhaftung und Egoismus

∙   Es ist möglich, sich vom Leid zu befreien

∙   Der Weg dazu ist der „achtfache Pfad zum rechten Leben“

 

Die 1. edle Wahrheit

Mit der ersten edlen Wahrheit „Es gibt Leid im Leben“ wird auch der Begriff „Dukkha“   ( Leiden ) verbunden, der eine Grundangst im menschlichen Leben beschreibt: Die Angst, nicht erwünscht zu sein, sich in einer Lebensfeindlichen Umwelt zu befinden, in einem immerwährenden Kampf ums Überleben.

Der Mensch leidet an der Vergänglichkeit. So entsteht Leid durch den Widerstand, Werden und Vergehen zu erleben. Die Feststellung, dass es Leid im Leben gibt, ist eine Standortbestimmung. Sie sagt nicht, Leben sei nur Leiden, sondern: Auch Leid gehört zum Leben. Es ist eine Möglichkeit, sich zu verändern. Leiden hat jedoch aus der Sicht des Buddhismus keinen Sinn. Wir können auch frei von Leiden lernen und Erkenntnis erlangen.

Freude und Zufriedenheit werden jedoch erst möglich, wenn sich der Mensch seines Mangels an Glück und Zufriedenheit bewusst ist. Eine Bewältigung der Situation ist durch Bewusstwerdung und Loslösung möglich. Wer achtsam, bewusst und frei von Widerständen lebt, erlebt Befreiung von Leiden.

Die 2. edle Wahrheit

Leiden entsteht durch haben wollen und durch Unersättlichkeit. Dieses Verlangen bezieht sich einerseits auf Reichtum im materiellen Sinne, aber auch auf Vergnügen, Macht, auf wichtig sein wollen und das Anhaften an allem Bindenden, wie u.a. Einstellungen, Ideen, Vorstellungen, Ansichten, Meinungen, Werten etc.

Verlangen wird nicht bewertet, nur als das gesehen, was Verlangen ist – die Ursache für das Leiden.

Die materielle Existenz ist nur ein Teil der Existenz. Der Mensch ist ein verkörpertes geistiges Wesen, vergänglich im Materiellen, unvergänglich im Geistigen. Die Lust nach Leben, nach Erfahrung führt zur Verkörperung der Seele. Doch je mehr sie sich identifiziert mit der materiellen Welt und daran festhält, desto mehr entsteht Leiden und der Kreislauf von Karma und Wiedergeburt beginnt. Dazu tragen auch die drei Geistesgifte bei: Gier, Hass und Verblendung.

Die 3. edle Wahrheit

Die Möglichkeit, sich aus dem Leid zu befreien und das Rad der Wiedergeburten (Karma) zu verlassen, war die Botschaft Buddhas zur Befreiung der Menschen durch ihr innerstes Selbst. Befreiung (Nirwana) ist ein Ausstieg aus der Polarität.

Buddhismus ist zugleich Anregung zu einer Lebensgestaltung, die Glück und Freiheit ermöglicht und das Leben zu genießen, so wie es ist.

Die 4. edle Wahrheit

Der Pfad zur Überwindung des Leidens ist der „8-fache Pfad“ des Buddhismus, der Perspektiven aufzeigt, anstelle von Egoismus, Anhaftung und Besitzgier fortan Menschlichkeit, Wohlwollen, Mitgefühl und ein Leben in Verbindung mit anderen sowie der Schöpfung zu führen. Die Fähigkeit zur Befreiung liegt in jedem Menschen, weil jeder Mensch im innersten ein göttliches Wesen ist. Die Buddha-Natur zu entwickeln, heißt das göttliche Selbst zu leben und das innerste Wesen zum Leuchten und Strahlen zu bringen.

 

Bewusster leben -              Wer mit Yoga beginnt, lernt nicht nur Asanas und Meditationstechniken, sondern beschäftigt sich meist auch mit der Philosophie dahinter. Und krempelt daraufhin oft das eigene Leben um: weniger konsumieren, mehr aufs Herz hören, achtsamer sich selbst und anderen gegenüber sein, gesünder essen, auf Alkohol und Rauchen verzichten - um nur einige Positivbeispiele zu nennen.