Rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration/Meditation
Sowohl Achtsamkeit als auch Konzentration im rechten Sinne beziehen sich auf ein Training des Bewusstseins, das auch meditativ ist. Alle anderen Pfade sind die Vorstufen zu den letzten beiden Pfaden des achtfachen Pfades. Hier geht es nicht mehr um Denken und Handeln im Alltag, sondern um die Bewusstheit über die emotionalen und mentalen Prozesse des Daseins. Grundlagen der buddhistischen Meditation sind Achtsamkeit, Beobachtung, Bewusstheit und wache geistige Wahrnehmung des Seins. Achtsamkeit ist auf vier verschiedenen Ebenen möglich:
∙ Körper (materielle Ebene) – z.B. Achtsamkeit auf den Atem
∙ Gefühle, Empfindungen (emotionale Ebene)
∙ Gedanken, Geist (mentale Ebene)
∙ Dharma (spirituelle Ebene) – z.B. auf die Bedingungen menschlicher Existenz.
Gefühle, Empfindungen, Gedanken werden bewusst wahrgenommen und wieder losgelassen. Hier beginnt der spirituelle Pfad und die Befreiung von Unbewusstheit. Tiefe Einsichten werden möglich und Selbst-Entdeckung sowie Selbst-Verwirklichung können die höheren Dimensionen des Seins erschließen helfen. Meditierende auf diesem Weg beginnen, unbegrenzte Liebe, Güte, und Wohlwollen für alle Wesen auszustrahlen, Mitgefühl und Mitfreude sowie Gleichmut zu empfinden.
Zur Erreichung dieser Ziele wurden unzählige Methoden der Meditation entwickelt.
Meditieren bedeutet innezuhalten und sich gewahr zu werden, zu fühlen, zu spüren und wahrzunehmen. Es erzeugt einen Zustand der Entspannung und der Beruhigung des Geistes. Die Sammlung, Konzentration und Beherrschung des Geistes werden im Buddhismus „Samadhi“ genannt. In der Meditation fällt es oft leichter, sich seiner selbst bewusst zu werden und die eigenen Fehler oder Einschränkungen zu erkennen, die den Fortschritt blockieren. Nach buddhistischer Weltsicht sind das vor allem:
∙ Sinnliche Begierde
∙ Groll, Hass, Ärger
∙ Stumpfheit und Trägheit
∙ Aufgeregtheit und Gewissensunruhe
∙ Zweifelsucht.
Einsicht ist der erste Schritt zu der Entscheidung, etwas im Leben oder sich selbst zu verändern und damit Neues anzuziehen. Entspannung und Konzentration sind die Vorstufen zu den Zielen der Weisheit und Klarheit im Leben. Die Fokussierung des Geistes hilft, zu verändern und tiefe Sammlung zu erzielen. Die Achtsamkeit beim Meditieren kann sich auf den Körper, die Gefühle und Empfindungen oder das Denken und den Geist richten.
Der Pfad der Sammlung führt zu verschiedenen Stufen der Versenkung und der mystischen Erlebnisse oder Zustände, wie Verzückung, Seligkeit und Ekstase. Laut Buddha gibt es vier Versenkungsstufen, die dabei helfen, Nirwana und das Ende des Leidens zu erlangen:
∙ Achtsames gerichtetes Denken (sinnliches Verlangen hört auf – Wohlbehagen)
∙ Geistige Konzentration auf einen Punkt oder Gegenstand (Nachdenken hört auf – Wohlbehagen)
∙ Gleichmut, Klarheit, Gelassenheit
∙ Aufhebung von Vergangenheit und Zukunft, von Erinnerungen an Gefühle oder Empfindungen – reine Gegenwart, Sein.
Eine meditative Grundhaltung ist eine geistige Einstellung, eine offene und bewusste Geisteshaltung im täglichen Leben.